Jean-Michel Landon: La vie des blocs
Das Leben in den urbanen Randzonen rund um die Metropole Paris, den Banlieues, ist seine Welt. 1978 in Créteil – einer dieser Banlieues – geboren, bewegt sich Jean-Michel Landon zunächst als Jugendlicher, später als Sozialarbeiter und heute als Fotograf im Slalom zwischen den verschiedenen Stadtvierteln. In der Tradition der humanistischen Fotografie erzählt seine Reportage „La vie des blocs“ vom Leben der Menschen im Schatten der Wohntürme: ungeschönt und ungefiltert, aber immer erfüllt von dem Respekt und der Empathie des Eingeweihten. Seine Aufmerksamkeit richtet er besonders auf die Kinder und eine vergessene Jugend, die er mit sensiblem Blick porträtiert und für die er nicht selten zum „großen Bruder“ wird.
Jean-Michel Landon bricht in seinen Bildern mit den oft negativen Klischees über das Leben in den Banlieues, indem er dessen Pluralismus aufzeigt. Neben alltägliche Tristesse und Perspektivlosigkeit treten Momente voller Unbeschwertheit, Lebensfreude und Solidarität. „La vie des blocs“ ist sowohl Hommage als auch fotografische Erinnerungsarbeit an eine Welt, deren wahres Wesen oft verkannt wird und deren architektonische Spuren im Zuge staatlicher Stadterneuerungsprojekte einem starken Wandel unterliegen.
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